Lärm, Kognitive Leistung und Wohlbefinden im Klassenraum

Unsere Professorin Sabine Schlittmeier hielt am diesjährigen "Tag gegen den Lärm" am 25. April, der unter dem Motto <link http: www.tag-gegen-laerm.de _blank>"Laut war gestern!" einen Vortrag über "Lärm, Kognitive Leistung und Wohlbefinden im Klassenraum" in Düsseldorf. 

Die Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA NRW) hatte in Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf, dem LANUV NRW und dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW zur Veranstaltung "Richtige Schulraumakustik für eine gute und gesunde Schule" im Haus der Universität der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf geladen.

Deutschlands Klassenzimmer sollten Kommunikations- und Lernräume sein, häufig sind sie dafür in akustischer Perspektive jedoch immer noch ungeeignet. Informationen werden im Unterricht nach wie vor in erster Linie über das gesprochene Wort vermittelt, so dass Schülerinnen und Schüler insbesondere gut zuhören können müssen. In akustisch ungünstigen Klassenräumen ist eben dieses Zuhören stark erschwert. Experimentelle Daten der PsychologInnen Prof. Maria Klatte, Prof. Thomas Lachmann (beide TU Kaiserslautern) und Dr. Markus Meis (Hörzentrum, Oldenburg) belegen eindrücklich, dass eine zu lange Nachhallzeit des Klassenraums das Hörverstehen verstärkt beeinträchtigt, je jünger die Kinder sind und je weiter sie im Klassenraum hinten sitzen.

Bei Erstklässlern kann es daher sein, dass Kinder in einem akustisch ungünstigen Raum in den hinteren Reihen jedes dritte Wort nicht verstehen. Mit einer so schlechten Sprachverständnisleistung kann dem Unterrichtsgeschehen im Grunde nicht mehr sinnentnehmend gefolgt werden. Aber auch wenn die Sprachverständlichkeit perfekt ist, können komplexere Sprachverstehensleistungen und auch nicht-auditive Leistungen durch eine schlechte Akustik und/oder Hintergrundlärm signifikant gestört werden. Eine ungünstige Akustik in Klassenzimmern kann also kognitive Leistungen nachweislich beeinträchtigen. Und nicht nur das: Ungünstige Akustik führt zu mehr Lärm, der wiederum das subjektive Wohlbefinden von Schülern mindert, wie die von Prof. Schlittmeier präsentierten Studienergebnisse belegten.

Die spannende und engagiert geführte Diskussion nach dem Vortrag zeigte, dass das Thema Klassenraumakustik Lehrerinnen und Lehrern wie auch den einladenden Institutionen unter den Nägeln brennt. Bei dieser Veranstaltungen zeigte sich eindrücklich, wie wichtig es ist wissenschaftliche Erkenntnisse außerhalb der Wissenschaftsgemeinde verständlich darzustellen und als Hochschule zur Wissensdissemination beizutragen.