Transparenz im Rettungsdienst

Im Rahmen der Veranstaltung „Open Campus Gefahrenabwehr“ an der FOM-Hochschule in Neuss nahm HSD-Rettungswissenschaftler Thomas Hofmann an einer Paneldiskussion zum Thema „Transparenz im Rettungsdienst“ teil.

Reformbedarf im Rettungsdienst ist dringend notwendig – darin waren sich alle Teilnehmer der Veranstaltung – neben Thomas Hofmann diskutierten Frank Flade vom DBRD (Deutscher Berufsverband Rettungsdienst e.V.), Prof. Dr. Henning Goersch von der FOM und Heiko Kraus vom Rettungsdienst Neuss – einig.

„Transparenz im Rettungsdienst ist absolut notwendig, um beispielsweise Qualitätssteuerung und Forschung zu ermöglichen“, betonte Hofmann. „Häufig scheitert diese nicht nur am fehlenden Verständnis um deren Notwendigkeit, sondern auch an der zu geringen Personalausstattung im Bereich des Rettungsdienstmanagements.“ Dabei kann diese bereits „im Kleinen“ wirken und im Zweifelsfall sogar Leben retten. „In der Region Oldenburg sowie in den Nachbarlandkreisen werden die Mitarbeitenden im Rettungsdienst informiert, falls etwa Fahrzeuge nicht besetzt werden können“, bestätigte Frank Flake.

Dem Sicherheitsbedürfnis mit neuen Strukturen entsprechen

Wichtig dabei ist sowohl interne als auch externe Transparenz. Werden etwa Punkte wie nicht besetzte Fahrzeuge öffentlich kommuniziert, müssen diese erklärt, ins Verhältnis gesetzt und moderiert werden. Denn Außenstehende haben in den meisten Fällen keine Kenntnis der Systemabläufe im Rettungsdienst und können gewisse Informationen deshalb schlecht – oder gar nicht – bewerten und einordnen.

Zusätzlich muss bei allen Akteuren im Rettungsdienst ein Verständnis für die Notwendigkeit von Transparenz geweckt werden. Auch sind Kostenträger dazu angehalten, entsprechende rettungsdienstliche Managementstrukturen zu finanzieren. Diese müssen in der Lage sein, den personellen Mehraufwand bereitzustellen, damit die zur Transparenz notwendigen Daten und Informationen ermittelt und bereitgestellt werden können.

Ein Schritt in die richtige Richtung zu Reformmaßnahmen im Rettungsdienst ist für die Diskussionsteilnehmer die 9. Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und ­bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, die mehrere Vorschläge in genau diese Richtung enthält.

Am 22. März findet anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Notfallsanitätergesetzes im Humboldt Carré in Berlin eine weitere Podiumsdiskussion statt, an der HSD-Rettungswissenschaftler Thomas Hofmann ebenfalls teilnehmen wird. Weitere Infos gibt es auf der Website.

Die Diskussionsteilnehmer (v.l.) Frank Flake (DBRD), Thomas Hofmann M.A. (HSD), Prof. Dr. Henning Goersch (FOM) und Heiko Kraus (Rettungsdienst Neuss).