HSD-Weihnachtsvorlesung 2017

Im überfüllten Audimax wurde es beim Thema „Fake News! Die 10 einflussreichsten Mythen in der Suchtforschung“ vorweihnachtlich gemütlich, als am 7.12. Jürgen Rehm aus Toronto seinen Vortrag vor dicht gedrängt sitzenden Studierenden, Lehrenden und auswärtigen Gästen hielt.

Die urbayerisch-schelmische Tour d’horizon eines weltgewandten und auf 5 Kontinenten arbeitenden immigrierten Kanadiers hat das Publikum amüsiert den Argumenten folgen lassen. Durch die geballten Informationen wurden aber auch viele eigene Denkmuster über Sucht bei den Zuhörenden nachhaltig erschüttert: Wer hätte gewusst, wie dramatisch sich die Lebenserwartung in den USA für weiße Nicht-Hispanics jüngst entwickelt hat, und was das mit Substanzkonsum zu tun hat? Wer hätte geglaubt, in welchem Ausmaß die Weltgesundheitsorganisation in den 1950er Jahren von Lobbyisten beeinflussbar war? Wer hätte die Gefährdung der Bevölkerung durch (auch schon „normalen“) Alkoholkonsum wissenschaftlich präzise in Relation zu den „Konkurrenzsubstanzen“ Heroin, Kokain und Nikotin setzen können, und hätte auch gewusst, wie es den Forschern ergangen ist, die diese Fragen bearbeitet haben?



Eine dreiviertel Stunde spannender Vortrag provozierte eine engagierte nachfolgende Frage- / Antwortrunde mit den Studierenden, und hat das Motto der HSD („über den Tellerrand hinaus“) hervorragend bedienen können. Die Glühwein- bzw. Kinderpunsch-Bewirtung (je nach Wunsch) im Anschluss an die Wissenschaft hat dem Abend schließlich noch eine festlich-kommunikative Komponente hinzu fügen können.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Anlass:
Am 18. Januar wird das akademische Jahr an der HSD von Nina Jude aus dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt eröffnet: Sie spricht über die jüngsten Entwicklungen und Ergebnisse bei der PISA Studie. Mehr Details dazu folgen demnächst.