Erster Frick Forschungs-Förderpreis für exzellente Abschlussarbeit geht an Nadine Olschowka

Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung des Forschungszentrums hat die HSD erstmals den Frick-Forschungs-Förderpreis vergeben. Die Auszeichnung erhält HSD-Studentin Nadine Olschowka für ihre Masterarbeit in der Medizinpädagogik, die von Prof. Dr. Thomas Gehr betreut wurde. Der Preis wird zum Gedenken an Prof. Dr. Uli Frick vergeben, einem der prominentesten Wissenschaftler der HSD. Frick habilitierte im Lehrgebiet Public Health und war Gründungsdekan an der HSD. Er leitete viele Jahre das HSD-Forschungszentrum und war Mitglied einer Beratergruppe der WHO. Der Frick-Preis soll herausragende wissenschaftliche Leistungen und kreative Ansätze an der HSD würdigen. Der Vize-Präsident für Forschung an der HSD, Prof. Dr. Andreas Liebl, verwies auf die Wichtigkeit von Forschungskompetenzen und betonte: “Forschung findet Wahrheit.”

Preisträgerin Nadine Olschowka präsentierte im Anschluss ihre Forschungsergebnisse, die einem Forschungsteam des Blindeninstituts Regensburg als Grundlage einer umfassenden Studie über die Evaluation einer Initiative zur Verbesserung der Lebensqualität durch gutes Sehen in Pflegeheimen dienten. Die Forschung fand in enger Zusammenarbeit mit der Blindeninstitutsstiftung statt, die das Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ entwickelt hat, um die Augengesundheit der Bewohner*innen zu fördern. Das Programm richtet sich an voll- und teilstationäre Einrichtungen in Bayern und ist dank der beteiligten Pflegekassen kostenfrei.

Olschowka führte mit Unterstützung von Prof. Dr. Thomas Gehr leitfadengestützte Interviews mit Sehbeauftragten verschiedener Einrichtungen durch, um herauszufinden, wie sie ihre Aufgaben wahrnehmen, Seheinschätzungen durchführen und das Wohnumfeld anpassen. Die Ergebnisse zeigen zentrale Themen und Herausforderungen, mit denen die Sehbeauftragten konfrontiert sind. Obwohl sie ihre Rolle als wichtig und verantwortungsvoll einschätzen, stoßen sie häufig auf Hindernisse, wie beispielsweise fehlende Ressourcen.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Qualität der Seheinschätzungen schwankt, teilweise aufgrund kognitiver Einschränkungen der Bewohner*innen und deren Motivation. Während einige Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit schnell umsetzbar sind, sind andere aufgrund des hohen Aufwands schwer realisierbar. Schulungen erwiesen sich als entscheidend, um praxisnahes Wissen zu vermitteln, den Austausch zu fördern und die Kompetenz der Sehbeauftragten zu stärken.

Die Preisträgerin des ersten Frick Forschungs-Förderpreises Nadine Olschowka betonte: „Für eine nachhaltige Umsetzung des Programms ist die Unterstützung der Heimleitung unerlässlich. Es empfiehlt sich, mehrere Sehbeauftragte pro Einrichtung zu schulen, um die Maßnahmen breiter und effektiver umzusetzen. Zudem sollten alternative Methoden entwickelt werden, um auch kognitiv eingeschränkten Bewohner*innen eine angemessene Augenversorgung zu ermöglichen.“

Die Verleihung des Frick-Forschungspreises würdigt damit nicht nur das Engagement von Nadine Olschowka, sondern macht zugleich auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, die Augengesundheit in Pflegeheimen fördern.

Zur Studie: „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ | Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie

Über den Ausnahme-Forscher und Namensgeber der Auszeichnung Prof. Dr. Uli Frick: „A mind is like a parachute. It doesn’t work, if it’s not open.” (Frank Zappa)

Preisträgerin Nadine Olschowka (links) mit Komm. Kanzlerin Prof. Dr. Yvonne Treusch (rechts).