Erfolgreicher Start der After-Work-Lecture Veranstaltungen

Die Corona-Pandemie und vor allem die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen, die Homeofficepflicht und Einschränkungen in Bildungseinrichtungen haben Fachkräfte wie Eltern vor neue Herausforderungen gestellt. Für Unsicherheit und Stress hat zudem die stark eingeschränkte Kommunikation zwischen ihnen gesorgt. Nun stehen die Einrichtungen vor der Frage, wie Elternarbeit nach Ende der Pandemie wiederbelebt werden kann – und was man hätte besser machen können.

Prof. Dr. Yvonne Treusch, Vize-Präsidentin für Lehre an der HSD Hochschule Döpfer und Studiendekanatsleiterin für Angewandte Therapiewissenschaften, begrüßte die rund 30 virtuell zugeschalten Gäste zur After Work Lecture „Elternarbeit nach Corona“ und stellte den Moderator dieser Veranstaltung vor: Prof. Dr. Andreas Eylert-Schwarz, seit 2021 Studiendekan im Bachelor Soziale Arbeit. Durch seine Ausbildung und Erfahrung als Erzieher sowie seine Promotion im Bereich Kitas, leitete er mit Fachexpertise sehr anschaulich und praxisnah durch das Thema.

Vor allem „neue“ Eltern, deren Kinder erst während der Pandemie in einen Kindergarten, eine Kita oder eine andere Bildungseinrichtung kamen, wissen nicht, wie es davor war. Außerdem hat aufgrund der Kita- und Schulschließungen, Kontaktbeschränkungen und Notfallbetreuungen der vergangenen Jahre die Vernetzung zwischen den Eltern arg gelitten. Ein Neustart bzw. eine Wiederbelebung ist daher nötig – und nun auch möglich.

Dies kann sowohl die informelle Elternarbeit – wie „Tür- und Angelgespräche“, ein regelmäßiger Newsletter, Elternbriefe, Infos am Aushang o.ä. – sein, aber auch die formelle Elternarbeit, wie Treffen des Elternbeirats oder die Wahl von Elternvertreter*innen.

Vor allem geht es aber um echte Elternmitbestimmung, also Teilhabe, Mitwirkung und auch eine gewisse Entscheidungsmacht. Dieser Form der Partizipation sollten Fachkräfte offen gegenüberstehen, auch wenn – oder gerade, weil – die letzte Entscheidung bei ihnen liegt.

Denn leider sind Fehlformen der Beteiligung immer noch verbreitet: Oft wird die Zustimmung mit Entscheidungsfreiheit und Mitbestimmung verwechselt. Dabeisein, informieren, abnicken – ist zwar eine Form von Elternarbeit aber keine Partizipation. Die tatsächliche Beteiligung dagegen ist ein gemeinsamer Prozess, der von den Fachkräften moderiert wird.

In der Diskussion im Anschluss an den Vortrag kamen zahlreiche Fragen auf, unter anderem: „Warum wird Elternarbeit immer noch für wenig mehr förderrelevant erachtet?“ Eylert-Schwarz erklärte, hier unterscheide sich die Finanzierung in den unterschiedlichen Bundesländern und Landesprogrammen. Aber es würden bereits Stunden zu Elternarbeit durch die geleisteten Fachkraftstunden abgedeckt und sollten auch weiterhin eingefordert werden.