Bemerkenswerter Auftakt der Ringvorlesung über „Gelingendes Altern“

Mit einem so großen Interesse hatte wohl keiner der Beteiligten gerechnet: Mit über hundert virtuell zugeschalten Gästen durfte HSD-Präsidentin Prof. Dr. Karin Kohlstedt die Auftaktveranstaltung der Ringvorlesung „Gelingendes Altern. Geliebt, gesund und geistig fit“ anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der HSD Hochschule Döpfer eröffnen. Der Studiendekan für Soziale Arbeit, Prof. Dr. Andreas Eylert-Schwarz, stellte dem Publikum zunächst in seinem Eröffnungsimpuls die zugrundeliegende Idee zur interdisziplinären Ringvorlesung und die kommenden Vortragsthemen vor. So stammen die unterschiedlichen Beiträge neben den Angewandten Therapiewissenschaften, mit denen die HSD ihren ersten Studiengang vor zehn Jahren gestartet hat, und der Physician Assistance auch aus der Psychologie und Gesundheitspsychologie sowie der Medizinpädagogik und Sozialen Arbeit. Viele der Professor*innen und Dozierenden an der HSD forschen bereits seit Jahren zu ähnlichen bzw. verwandten Themen, so dass das Potenzial von „Gelingendem Altern“ als geeigneter, interdisziplinärer Themenkomplex schnell erkannt wurde.

Prof. Dr. Tobias Kaltenbachs Vortrag kann mit einem Wort zusammengefasst werden: Bemerkenswert! Gleich zu Beginn veranschaulichte er den Wandel in der Bevölkerungszusammensetzung hinsichtlich des Alters. So werden mit Blick auf die Auswertung der letzten fünfzehn Jahre in Deutschland Frauen um durchschnittlich 1,5 Jahren älter, bei Männern sind es sogar zwei Jahre. Gehen die geburtenstarken Jahrgänge der 60er und 70er-Jahre nun verstärkt in den kommenden Jahren in Rente, so würde dem Referenten zufolge, das System der Sozialversicherung zunehmend an die Grenze seiner finanziellen Belastbarkeit kommen. Auch ein Anstieg von Krankenhauspatient*innen sei – so die Einschätzung Kaltenbachs – parallel dazu zu erwarten. Zusammengefasst werden es 2025 zehn Erwerbstätige sein, die ca. acht Rentner*innen finanzieren müssten, was er mit Zusatzkosten von knapp 1.400 EUR beziffert, die jede/e Erwerbstätige also noch zusätzlich zum bisherigen Beitrag in die gesetzliche Krankenkasse einzahlen sollte. Gleichzeitig würde die Herausforderung bei unveränderter Entwicklung darin liegen, bis 2025 über 118.000 neue Pflegekräfte einzustellen. Er selbst bezeichnete die Auswirkungen als “dramatisch”. Lösungen für diese Probleme könne die geplante Krankenhaus-Reform 2023 nach Ansicht von Prof. Dr. Kaltenbach nicht bieten. So sprach er sich beispielsweise offen gegen die Schließung kleinerer Krankenhäuser aus und stellte als Alternative das Modell eines Versorgungscampus - mit jeweils eigenen Zentren für Operationen, die klinische Medizin, rehabilitative Medizin und ambulante Medizin - vor.

Am Mittwoch, 03. Mai um 18:00 Uhr folgt die zweite Vorlesung der Veranstaltungsreihe “Gelingendes Altern”. Mediziner, Chefarzt und HSD-Professor für Physician Assistance, Prof. Dr. Henning Kunter, wird über die „Körperliche Fitness im Alter“ referieren. Gerne nehmen wir noch bis 02. Mai Ihre Anmeldungen entgegen: Öffentliche Ringvorlesung „Gelingendes Altern“ (hs-doepfer.de). Alle Vorträge der Ringvorlesung sind kostenlos und werden virtuell angeboten.

Auf Wunsch senden wir Ihnen die detaillierte Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Dr. Kaltenbach zu. Eine E-Mail an event@hs-doepfer.de mit dem Stichpunkt “Zusammenfassung Vortrag Prof. Dr. Kaltenbach” genügt.

Prof. Dr. Kaltenbach eröffnete mit seinem Vortrag über die alternde Gesellschaft im Krankenhaussektor die Ringvorlesung über "Gelingendes Altern".

Mediziner, Chefarzt und HSD-Professor für Physician Assistance, Prof. Dr. Henning Kunter, wird in der nächsten Ringvorlesung über die „Körperliche Fitness im Alter“ referieren.